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Digitale Klassenzimmer: Schule im Metaverse

Avatare in einer Metaverse Schule
Clarissa Leithiger, rooom AG
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Wie sieht der Unterricht der Zukunft aus? Wir werfen einen Blick auf Digitalisierungskonzepte für Schulen.

Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie wir lernen und lehren, bereits tiefgreifend verändert - zumindest in einigen Teilen der Welt. Während viele Schulen moderne Technologien wie interaktive Whiteboards, Lernplattformen und digitale Tools bereits erfolgreich integriert haben, gibt es leider immer noch Bildungseinrichtungen, die kaum mehr als eine Kreidetafel zur Verfügung haben. Auch in Deutschland ist man zumindest bemüht, digitale Technologien zu nutzen, um den Unterricht zu optimieren und auf die Bedürfnisse einer noch digitaleren Generation einzugehen. Doch mit dem Aufkommen des Metaversums und neuen Technologien wie 3D, AR, VR und KI stehen wir möglicherweise am Beginn einer noch größeren Transformation des Bildungswesens. Wie kann eine Schule im Metaverse aussehen, und welche Vorteile bietet sie gegenüber bisherigen Lernmethoden?

Digitale Revolution in der Bildung

Die Digitalisierung an Schulen in Deutschland verläuft bislang leider eher schleppend. Viele Bildungseinrichtungen haben noch mit unzureichender technischer Ausstattung, fehlendem Zugang zu schnellem Internet und einer mangelnden digitalen Kompetenz unter Lehrenden und Schüler:innen zu kämpfen. Während einige Schulen in Ländern wie Estland, Finnland, Norwegen oder Singapur bereits gut in die digitale Zukunft gestartet sind, hängt ein großer Teil noch immer hinterher, vor allem in Deutschland. Der plötzliche Schwenk auf Homeschooling während der Pandemie hat diese Schwächen schonungslos offengelegt. Digitale Lernkonzepte und Tools bieten hier noch viel ungenutztes Potenzial, zum Beispiel:

  • Schüler:innen könnten individueller gefördert werden, da Lerninhalte auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten werden können. 

  • Ein Zugang zu globalem Wissen und eine Fülle von Ressourcen und Informationen, die über traditionelle Lehrbücher hinausgehen. 

  • Lehrinhalte können mit 3D und Augmented Reality Ansichten anschaulicher vermittelt werden, wovon insbesondere visuelle Lerntypen profitieren. 

  • Die Möglichkeit, im eigenen Tempo zu lernen und auch außerhalb des Klassenzimmers flexibler auf Inhalte zuzugreifen. 

Das Metaverse als neue Dimension des Lernens

Das Metaverse verspricht eine immersive, interaktive und dreidimensionale Lernumgebung, die das Potenzial hat, traditionelle Bildungsstrukturen zu revolutionieren. Aber was genau ist das Metaverse? Einfach gesagt, handelt es sich um virtuelle Welten, die durch Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zugänglich gemacht werden. In sogenannten “Smart Learning Environments”, also speziellen 3D Umgebungen für Lerninhalte, können Benutzer als Avatare interagieren, lernen und arbeiten.

Das Konzept des situativen Lernens besagt, dass Lernen effektiver ist, wenn es in einer authentischen und relevanten Umgebung stattfindet, da das Wissen besser im Kontext verankert wird. Die Studie „Learning Science in Immersive Virtual Reality“ zeigte, dass Teilnehmende in immersiven VR-Umgebungen signifikant bessere Leistungen bei der Anwendung von wissenschaftlichen Konzepten erzielten. Dies weist darauf hin, dass immersive Umgebungen, kombiniert mit gezielten Lernstrategien, das Verständnis und die Behaltensleistung verbessern können, indem sie den Lernstoff relevanter und greifbarer machen.

Wie kann Schule im Metaverse aussehen?

Mit Unterstützung von immersiven Technologien muss ein Klassenzimmer nicht mehr an physische Räume gebunden sein. Lehrkräfte und Schüler:innen könnten sich in einem virtuellen Raum treffen, der wie ein traditionelles Klassenzimmer aussieht – oder völlig anders gestaltet sein könnte, zum Beispiel als antikes Griechenland für Geschichtsunterricht oder als Labor für naturwissenschaftliche Fächer.

Diese Flexibilität ermöglicht es auch Schüler:innen am Unterricht teilzunehmen, die aus gesundheitlichen Gründen das Zuhause nicht verlassen können. Zudem bieten virtuelle Klassenzimmer eine Lösung für den Mangel an barrierefreien Schulen, indem Schüler:innen mit körperlichen Einschränkungen der uneingeschränkte Zugang zu Bildung ermöglicht wird. 

Im Metaverse kann man durch realitätsnahe Simulationen und interaktive 3D Modelle lernen. Experimente, die im traditionellen Klassenzimmer schwer umsetzbar sind, werden durch 3D Technologie nun greifbar.

Zum Beispiel lässt sich das Sonnensystem erkunden, indem man von Planet zu Planet „fliegt“ oder man kann chemische Reaktionen in Echtzeit beobachten, als ob sie direkt in einem Labor stünden - ohne Sicherheitsrisiken und ohne, dass der Schule hohe Kosten dafür entstehen. Napoleon selbst kann mithilfe von 3D Animation aus seinem Leben erzählen und Kunstgeschichte kann in virtuellen Ausstellungen erlebt werden. Pflanzen und Tiere können bis ins kleinste Detail untersucht werden – und das, ohne deren Leben zu opfern.

Die digitale Vernetzung ermöglicht es Schüler:innen auf der ganzen Welt, gemeinsam zu lernen und Projekte zu entwickeln. Sprachbarrieren könnten durch Echtzeit-Übersetzungen überwunden und kulturelle Unterschiede durch direkte Interaktion besser verstanden werden. Jeder könnte seinen Avatar und seine Lernumgebung individuell anpassen, um seine persönlichen Lernziele zu erreichen. Persönliche Lernziele sind spezifische Kenntnisse oder Fähigkeiten, die auf den eigenen Interessen, Stärken und Lernbedürfnissen basieren. Im traditionellen Schulsystem stehen diese oft im Hintergrund, da die Vorgaben des Lehrplans den Unterricht dominieren. Im Metaverse hingegen könnte es möglich werden, dass Schüler:innen, zusätzlich zu den standardisierten Lerninhalten, eigene Schwerpunkte setzen, sei es in bestimmten Fächern, Projekten oder Fähigkeiten, die sie besonders interessieren. 

Virtuelle Lernassistenten mit künstlicher Intelligenz können zusätzlich unterstützen, zum Beispiel beim Erlernen von Fremdsprachen durch Grammatikchecks, Korrekturen und das Üben der Aussprache. In einem persönlichen Dashboard lässt sich der Lernfortschritt verfolgen und bei Bedarf das Lernmaterial auf unterschiedliche Lernniveaus und –stile anpassen. 

Der Trailer zum Projekt “Metaverse Schule” veranschaulicht eine ganzheitliche Vision und lässt ein Bild davon entstehen, wie die Zukunft des Lernens aussehen könnte:

Chancen & Herausforderungen für Bildung im Metaverse

Trotz der faszinierenden Möglichkeiten, die das Metaverse bietet, gibt es auch Herausforderungen, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Dazu gehören etwa technische Barrieren, denn der Zugang zu hochwertigen VR Headsets und einer schnellen Internetverbindung ist nicht überall gewährleistet. Hier bieten webbasierte 3D Plattformen wie rooom eine Alternative, denn sie laufen auch ohne Headset flüssig im Browser von Laptops, Tablets und anderen bereits an Schulen vorhandenen Geräten. Auch die Frage, wie die persönlichen Daten von Schüler:innen und Lehrer:innenn im Metaverse geschützt werden, ist entscheidend. Anbieter wie die Deutsche Telekom zum Beispiel legen erhöhten Wert auf Datenschutz und bieten eine sichere IT-Infrastruktur, um sensible Daten sicher zu hosten. Darüber hinaus sind aktuell nicht alle Lehrkräfte bereit oder in der Lage, sich schnell an diese neue Art des Unterrichtens anzupassen. Hier sind umfangreiche Schulungen und Weiterbildungen zum Umgang mit den neuen Tools erforderlich. Daher wird aktuell daran gearbeitet, entsprechende Plattformen so nutzerfreundlich und selbsterklärend wie möglich zu gestalten. Und auch wenn das Metaverse neue Wege der Zusammenarbeit eröffnet, könnte es auch dazu führen, dass Schüler:innen weniger persönliche Interaktionen haben. Um eine soziale Isolation zu vermeiden, sollte Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen digitalen Lernpfaden und Präsenzunterricht gelegt werden. 

Es gibt bereits verschiedene Ansätze, um eine solche Ausgewogenheit herzustellen. Während die Technologie Virtual Reality (VR) das vollständige Eintauchen in immersive digitale Welten per VR Headset ermöglicht, bietet Augmented Reality (AR) in dieser Hinsicht eine alternative Lösung. Hier werden stattdessen digitale Inhalte in die reale Umgebung der Lernenden eingebunden. AR kann somit als Brücke zwischen der realen und der virtuellen Welt fungieren, indem es interaktive, digitale Elemente in das reale Klassenzimmer bringt. Mit dieser Technologie können zum Beispiel herkömmliche Lehrbücher lebendig werden. Wenn Schüler:innen ein Smartphone oder Tablet über eine Buchseite halten, könnten sie beispielsweise eine 3D Animation eines biologischen Prozesses sehen, der im Buch beschrieben wird.

3D Umgebungen, die über ein internetfähiges Gerät per Link aufgerufen werden, können genutzt werden, um Schüler:innen auf virtuelle Exkursionen zu schicken, ohne das Klassenzimmer zu verlassen. So könnten sie als Avatar durch antike Ruinen spazieren, oder sie könnten eine Reise in den menschlichen Körper unternehmen, um Organe und ihre Funktionen in einer immersiven 3D Darstellung zu erforschen. Virtuelle Exkursionen erfordern keine aufwendige Organisation der Anreise oder Unterbringung, was besonders bei weiter entfernten Zielen eine Erleichterung ist. Zudem entfallen die Kosten für Eintritte und Reisen, was Kinder aus finanziell schwächeren Familien entlastet.

Fazit: Die Zukunft des Lernens im Metaverse

Die Vision einer Schule im Metaverse ist verlockend, doch die Herausforderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, verhindern derzeit noch eine breite Verbreitung immersiver Technologien. Doch das Potenzial, das in dieser neuen Lernwelt steckt, ist enorm und könnte die Art und Weise, wie Bildung erlebt wird, revolutionieren. Um diese Potenziale auszuschöpfen, müssen Schulen, Regierungen und Technologieanbieter eng zusammenarbeiten, um die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Im Projekt “Metaverse Schule” wird gerade genau das umgesetzt – eine Lernplattform für Schulen, mit der Inhalte auf interaktive und sichere Art und Weise vermittelt werden können. Mit dieser Initiative könnte die Schule im Metaverse nicht nur ein Ort des Wissens, sondern auch ein Ort der Kreativität, Zusammenarbeit und Entdeckung sein. 

Entscheidend dabei ist, dass das Metaverse alle Schüler:innen dort abholt, wo sie stehen, und ihnen ermöglicht, ihren eigenen Weg und Lernstil zu finden. In einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird, müssen Bildungserfahrungen spannend und interaktiv sein, um die Lernenden zu fesseln. Mehr erleben, mehr Spaß und mehr Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder könnten die Schlüssel dazu sein, dass Bildung wirklich funktioniert. Diese sind an eine ständige Reizüberflutung gewöhnt und erwarten auch beim Lernen ein gewisses Maß an Stimulation. Ein Unterricht, der diese Erwartungen nicht erfüllt, läuft Gefahr, die Schüler:innen zu verlieren. Das Metaverse könnte daher der ideale Raum sein, um Lernen so zu gestalten, dass es nicht nur informativ, sondern auch packend und unterhaltsam ist – und damit den Anforderungen einer neuen Generation gerecht wird.

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Clarissa Leithiger, rooom AG
Clarissa Leithiger

Senior Marketing Manager bei rooom

Clarissa ist seit 2020 bei rooom. Als Digital Native arbeitet sie mit Leidenschaft daran, das Bewusstsein für das…

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