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Ist das Metaverse tot?

Natalie Weigelt, rooom AG
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Viele halten das Metaverse für überbewertet. Doch Innovationen bieten Unternehmen neue Chancen. Entdecke, warum das Metaverse mehr als nur ein Trend ist!

Während der anfängliche Hype um das Metaverse abgeklungen scheint, entwickelt sich dessen wahre Dynamik durch eine stetige Transformation und Integration neuer Technologien weiter. Was einst als Vision begann, ist heute im Arbeitsalltag angekommen. 

45% der Deutschen haben bereits vom Metaverse gehört und können es einordnen.[1] Zwar scheint der Begriff momentan nicht mehr so präsent wie auf dem Höhepunkt seiner Popularität im Jahr 2022, doch ist das Metaverse wirklich tot? Tatsächlich expandiert es aktuell durch die Verschmelzung von Technologien wie WebXR, AR, VR und KI. Der Fokus liegt daher stärker auf den einzelnen Bestandteilen als auf dem Gesamtkonzept. 

Unternehmen erkennen zunehmend das Potenzial des Metaverse, doch viele blicken auch skeptisch auf dessen Zukunft. Wird das Metaverse fortbestehen oder ist es nur eine Modeerscheinung? Welche Herausforderungen müssen bewältigt werden, um das volle Potenzial dieser Technologie auszuschöpfen? Und wie können diese Hindernisse überwunden werden?

Definition: Metaverse

Das Metaverse ist ein virtueller Raum, welcher das Internet um eine dritte Ebene erweitert. In der digitalen Umgebung werden sämtliche immersive Technologien miteinander kombiniert. Viele interaktive Funktionen ermöglichen den individuellen Austausch und schaffen die Brücke zwischen physischer und virtueller Welt.

Das Metaverse auf dem Weg zum Pfad der Erleuchtung

Der sogenannte Hype Cycle vom Marktforschungsunternehmen Gartner ist ein Modell, das die Entwicklung und Akzeptanz neuer Technologien beschreibt. In welcher Phase sich eine technische Erfindung bzw. ein neues Konzept befindet, ist nicht immer eindeutig zu beantworten, da die Grenzen zwischen den Phasen ineinander verschwimmen. Der Zyklus kann als Orientierungshilfe dienen, nicht jedes Produkt verläuft exakt in diesen Phasen. Generell besteht der Hype Cycleaus fünf Phasen, von denen das Metaverse bereits drei durchlaufen hat:   

1.Technologischer Auslöser: Zunächst wusste niemand etwas mit dem Begriff anzufangen, dennoch ist die Neugier da.   

2. Gipfel der überzogenen Erwartungen: 2022 gehörte das Metaverse zu den Top Technologie Trends und der Hype war gigantisch.  

3.Tal der Enttäuschungen: Man fragt sich: Wie kann man es effizient und langfristig in seinem Unternehmen einsetzen und einen Mehrwert daraus ziehen?

4.Pfad der Erleuchtung​​​​​​​  

5. Plateau der Produktivität 

Die fortwährende Weiterentwicklung der Metaverse-Technologien und deren Implementierung zeigen, dass sich das Metaverse aktuell vom Tal der Enttäuschung auf dem Weg zum Pfad der Erleuchtung befindet. 

Typische Merkmale einer Technologie auf dem “Pfad der Erleuchtung” sind: 

  • Realistische Erwartungen: Nach dem Hype wird eine Technologie realistischer eingeschätzt. Im Falle des Metaversums bedeutet dies praxisbezogenere Einschätzungen bezüglich Implementierung und Auswirkungen. Unternehmen wagen sich mit kleineren Projekten an die virtuelle Welt heran und testen ihren Mehrwert. 
  • Best Practice: Erfolgreiche Anwendungsbeispiele und Nutzerszenarien werden geteilt und häufen sich. Im Metaverse zeigt sich dies gerade in Bereichen wie Unterhaltung, Bildung, E-Commerce und sozialer Interaktion. 
  • Verbesserte Produkte: Es wird eine kontinuierliche Verbesserung angestrebt, so hier vor allem in der Entwicklung einer fortschrittlicheren Plattform, die mehrere Technologien wie AR, VR und KI integriert sowie sich mehr auf Nutzerfreundlichkeit fokussiert.  

Mehr Gleichheit im digitalen Raum

Die technologischen Entwicklungen der virtuellen Welt beeindrucken uns zunehmend. Menschliche Bedürfnisse, Fähigkeiten und Individualität dürfen jedoch bei dem ganzen Technologiehype nicht vernachlässigt werden.  Eine Studie zeigt, dass 24% der Deutschen davon überzeugt sind, dass das Metaverse die Gleichberechtigung auf verschiedensten Ebenen fördern kann. Durch den virtuellen Raum können physische Grenzen überwunden werden. Er erlaubt einen fairen und ausgewogenen Austausch. 

Zugänglichkeit 

Das Metaverse ermöglicht nicht nur eine Teilnahme unabhängig von Ort und Zeit, sondern ebenfalls von geografischer Herkunft. Globale Gemeinschaften und internationaler Austausch können dank dem Metaverse ermöglicht werden und schaffen eine Basis für Menschen aus aller Welt. Physische Distanzen spielen im virtuellen Raum keine Rolle mehr, jeder kann sich beteiligen, jedem kann eine Stimme verliehen werden!  Anders als das gewöhnliche Internet spielt hier die immersive und emotionale Komponente eine wichtige Rolle, welche den Austausch auf eine persönliche Ebene hebt. Doch auch hier besteht das Risiko, dass bestehende Machtstrukturen und soziale Ungleichheit aus der realen in die virtuelle Welt übertragen werden und so Diskrepanzen entstehen. Um dies zu verhindern, müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen Missbrauch der Technologie verhindern. 

Chancengleichheit & weniger Vorurteile

Im Metaverse werden Menschen primär nach ihren Fähigkeiten bewertet. In dieser digitalen Umgebung wird mehr Wert auf kreative Ansätze und Ideen gelegt. Die Anpassungsfähigkeit des Metaverse baut Barrieren ab und ermöglicht eine inklusivere Gesellschaft mit mehr Chancengleichheit. Das Potenzial, Vorurteile und Diskriminierung zu reduzieren, liegt in der Betonung auf digitale Identitäten, wie etwa digitale Zwillinge in Form von Avataren, die individuell gestaltet werden können. Intellekt und Erfahrungen zählen mehr, was zu objektiveren Bewertungen und einem faireren Umgang führt. Allerdings sind Manipulation und Missbrauch nicht ausgeschlossen, was neue Formen der Diskriminierung schaffen kann. Um dies zu verhindern, sind klare Strukturen und Richtlinien notwendig. 

Zentrales vs. dezentrales Metaverse 

Die zukünftige Struktur des Metaverse scheint noch umstritten zu sein. Welchen Pfaden das Konzept einschlagen wird ist von mehreren Komponenten abhängig. Die Diskussion, ob sich ein zentrales oder dezentrales Modell durchsetzen wird, kommt nun langsam ins Rollen. 

Zentrales Metaverse 

Dezentrales Metaverse 

Die Vorstellung eines zentralen Metaversums zeichnet sich durch eine hierarchische Struktur aus, bei der eine zentrale Instanz wie ein Unternehmen die Plattform und die virtuelle Umgebung steuert. Diese zentralisierte Kontrolle bringt einige Vorteile mit sich, wie eine nahtlose Benutzererfahrung und die einfache Durchsetzung von Regeln und Vorschriften. Eine klare Governance sorgt für ein einheitliches Nutzererlebnis. Doch dieser Ansatz birgt auch Risiken: Die Gefahr eines Monopols mit undurchsichtigen Strukturen und möglichen Missbrauchspotenzialen ist ein zentrales Problem dieses Modells. Dieses Konzept beruht auf dezentralen Datenbanken und Tokens und stellt Benutzereigentum und -kontrolle in den Vordergrund. Nutzer:innen haben hier mehr Mitspracherecht bei Entscheidungen und Entwicklungen - die virtuelle Welt wird von der Gemeinschaft gestaltet. Diese Transparenz und Sicherheit durch unabhängige Strukturen führt zu einer demokratischeren und gerechteren digitalen Welt. Allerdings bringt die Dezentralisierung auch Herausforderungen mit sich: Einheitliche Vorgaben und eine gerechte Machtverteilung sind schwer zu skalieren, was zu einer komplexeren Verwaltung führen kann. 

Um die Prinzipien und die Ziele eines demokratischen und fairen Metaversums zu schützen, kann nur eine dezentrale Strukturierung in Frage kommen. Plattformen wie rooom verfolgen diesen Ansatz bereits - nicht nur für mehr Transparenz und individuelle Nutzerkontrolle, sondern auch, um mehr Gleichheit und Gerechtigkeit zu schaffen. Dafür bedarf es trotzdem einige zentrale Ansätze, die eine einheitliche und qualitativ hochwertige Erfahrung gewährleisten. Diese Vorgaben sollten aber demokratisch verabschiedet und implementiert werden. Vereinigungen und Organisationen wie die Khronos Group und das Metaverse Standards Forum arbeiten aktuell an solchen Richtlinien und Standards. 

Metaverse Best Practice: Erfolgreiche Anwendung in der Praxis

Recruiting & Employer Branding

Die Blum Group entwarf mittels der Plattform von rooom ein "Metaverse der Lehre", um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und digitalaffine Jugendliche anzusprechen. Die interaktive 3D-Umgebung ermöglicht es potenziellen Auszubildenden, elf verschiedene Hightech-Berufe spielerisch und interaktiv kennenzulernen. Die Kampagne führte zu 93 neuen Lehrlingen und 793.754 Digital-out-of-home Kontakten. 

E-Commerce & digitale Showrooms zur Produktpräsentation

Der deutsche Fahrradhersteller PUKY hat einen virtuellen Ausstellungsraum mit digitalen 3D-Zwillingen seiner Produkte erstellt, die Kund:innen in ihre reale Umgebung projizieren können, um ein realistischeres Bild von Farbe und Größe der Fahrräder zu erhalten. Dieser Showroom erleichtert die Größenauswahl, reduziert den logistischen Aufwand, erhöht die Nachfrage und ist direkt in den Onlineshop integriert.  

Collaboration & Weiterbildung

Vodafone hat mit rooom eine innovative Coaching- und Collaboration-Plattform entwickelt, um virtuelle Trainings und Workshops standortübergreifend anzubieten. Die Plattform bietet verschiedene 3D Trainingsumgebungen, die im Browser und in Virtual Reality zugänglich sind. Das Metaverse umfasst interaktive Features wie personalisierte Avatare, Voice Chats und virtuelle Whiteboards zum Brainstormen.

Das Projekt führte zu einem erweiterten Trainingsspektrum und gesteigerter Lernmotivation bei den Mitarbeitenden und wurde erfolgreich auf dem OMR Festival präsentiert, wo es auf großes Interesse stieß. 

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Chancen und Herausforderungen

In einer Bitkom-Studie sehen 18% der befragten Unternehmen das Metaverse aktuell als Chance, wiederum 15% als Risiko. Dieser Zwiespalt lässt sich mittels der aktuellen Unsicherheit einer sinnvollen Implementierung begründen. Vielen Unternehmen fehlt die Brücke zwischen theoretischen Benefits und realer Anwendung. Laut Gartner wird erwartet, dass rund 25% der Menschen bis 2026 mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse verbringen werden.2 Die Best Practice Beispiele zeigen bereits, wie vielfältig einsetzbar das Metaverse in den verschiedensten Branchen ist. Mit seiner Weiterentwicklung wird es in den nächsten Jahren fortlaufend in zahlreiche weitere Bereiche expandieren, zum Beispiel die Industrie 4.0. Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die Chancen, Herausforderungen und wie diese bewältigt werden können. 

 

Herausforderungen:Chancen:
  • 76% der Unternehmen sehen das Thema Datenschutz und Cyberangriffe als größte Herausforderung des Metaverse 
    • Lösungsansatz: Auswahl einer DSGVO-konformen und sicheren Plattform, sensiblerer Umgang und Schulung für Schutz und Risikobewusstsein, passenden Serverstandort wählen 
  •  52% der Unternehmen sehen fehlendes Know-How als Hindernis  
    • Lösungsansatz: Umgang mit digitalen Medien fördern und Self-Service Tools oder No-Code Plattformen nutzen, die einfach und ohne Programmierkenntnisse zu bedienen sind. 
  • 44% empfinden Unsicherheiten gegenüber den Vorgaben und Gesetzen in digitalen Räumen als problematisch 
    • Lösungsansatz: Bereits jetzt arbeiten Länder und Vereinigungen wie die EU an Gesetzen und Richtlinien für den digitalen Raum. Beispielsweise soll der Digital Markets Act für die Bekämpfung von Marktdominanz auf digitalen Plattformen sorgen.[2]
  • Kundeninteraktion: persönliche Gespräche in virtuellen Welten mit interaktiven Tools und animierten Produktpräsentationen
  • Nachhaltiger Einsatz von Ressourcen: 36% der befragten Unternehmen sehen einen realen Mehrwert im Sparen von Energie und Kosten durch weniger Businesstrips und physischem Input 
  • Höhere Mitarbeiterbindung und –motivation:  44% der Unternehmen glauben an eine bessere Zusammenarbeit im Unternehmen durch interaktive Lern- und Trainingsmöglichkeiten 
  • Soziale Vernetzung und Austausch: gemeinsames virtuelles Networking mit individuellen Feature-Möglichkeiten für einen persönlicheren Austausch 

 

Jetzt ist die Zeit, Teil der Veränderung zu werden!

Laut der Bitkom-Befragung sehen die meisten Unternehmen die Herausforderungen aktuell darin, dass das Metaverse noch nicht ausreichend etabliert ist und die praktischen Anwendungen fehlen. Doch ist das Metaverse tot? Ganz im Gegenteil! Der Enthusiasmus ist spürbar. Bereits 32% der Unternehmen deutschlandweit haben in dieses investiert oder planen es. Das Metaverse ist eine junge Welt und befindet sich dennoch nicht mehr in seinen Kinderschuhen, es hat sich in den letzten zwei Jahren enorm weiterentwickelt. Um sich zu etablieren, braucht es mutige Pioniere und Early Adopters, die seine Potenziale erkunden. Unsere Best Practice Beispiele waren nur wenige von zahlreichen Anwendungen, die bereits von innovationsgetriebenen Unternehmen genutzt werden. Eine verbreitete Zufriedenheit der Anwender:innen spricht für den Weg des Metaverse zum Pfad der Erleuchtung. 

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Natalie Weigelt, rooom AG
Natalie Weigelt

Marketing Director bei rooom

Natalie ist eine erfahrene Marketingexpertin mit Schwerpunkt auf Kommunikation, Medienmanagement und Teamführung. In…

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